1952-58 Fast immer vorne dabei, aber nur einmal Gruppenmeister

Saison 1952/53 Junioren B 1. (von 9) 16 Spiele 27 Punkte
  Finalspiel gegen Red Star ZH 0:4
Saison 1953/54 Junioren A 6. (von 6) 10 Spiele 3 Punkte
Saison 1954/55 4. Liga 2. (von 8) 14 Spiele 22 Punkte
Saison 1955/56 4. Liga 2. (von 7) 14 Spiele 17 Punkte
Saison 1956/57 4. Liga 1. (von 8) 14 Spiele 28 Punkte
  Aufstiegsspiele gegen

Amicitia Neuhausen (1:2)

und Weisslingen (3:7) verloren.

Saison 1957/58 4. Liga 3. (von 7) 12 Spiele 15 Punkte

 

Nach einem einjährigen Unterbruch bestritt wieder eine Ramser Mannschaft Meisterschaftsspiele - die B-Junioren. Und diese warteten gleich mit einer Bestleistung auf und wurden Gruppensieger. Höhepunkt war sicher der Spitzenkampf gegen Schaffhausens Junioren im Oktober 1953 auf der Breite als Vorspiel der NLB-Partie Schaffhausen - Malley Lausanne. Die Ramser gewannen mit 3:1! - Ein Jahr später spielten sie mit sehr mässigem Erfolg in der Junioren-A-Klasse.

 

1954 war es dann soweit: Die junge Mannschaft, verstärkt durch einige ältere Spieler, nahm an der 4.-Liga-Meisterschaft teil. 10 Jahre sollte dies so bleiben. Zumeist mischten die Ramser vorne mit, und in der Saison 1956/57 wurden sie ohne Verlustpunkt Gruppensieger. Allerdings bedurfte es einer Korrektur am grünen Tisch, dass die 4:5-Niederlage gegen Amicitia Neuhausen b in einen Forfaitsieg umgewandelt wurde. Die Aufstiegsspiele gegen Amicitia a (mit Pech) und Weisslingen (als die Hintermannschaft einen schwarzen Tag erwischte) gingen aber verloren. - Unvergesslich blieb die Clubreise nach Ramsen in der Pfalz an Pfingsten 1957; weitere sollten in den kommenden Jahren folgen.

 

 

JAHRESBERICHT DER SPIELKOMMISSION SAISON 1956/57

(2.7.1957, Hans Brütsch †)

 

     
 

"Als ich mich im Verlaufe dieser Woche anschickte, den üblichen Bericht abzufassen, wurde mir wieder einmal so recht bewusst, wie schnell ein Jahr im Leben des Einzelnen und des Vereins der Vergangenheit angehört.

 

Nicht mehr alle, die mit uns vor Jahresfrist das FC-Schiff bestiegen haben, sind noch in unsern Reihen. Einige haben inzwischen festgestellt, dass die Schiffsordnung ihren Wünschen nicht entspricht. Dass wir dabei auch unser Hanspeter (Kunz) ziehen lassen mussten, ist besonders zu bedauern. Er war für uns nicht nur ein guter Spieler, sondern auch ein treuer Kamerad. Ich wünsche ihm im Namen aller Kameraden recht viel Glück und Erfolg auf seinem weiteren Lebensweg.

 

Leider hatte die Spi-Ko auch diese Saison die grösste Mühe, die Aufstellung im gerechten Masse zu erstellen. Mühe bereitete ihr immer wieder die Besetzung der beiden Links-Posten Flügel und Läufer. Es war für uns nicht immer möglich, allen Wünschen unserer Spieler gerecht zu werden, denn auf Form und Eignung einzelner Spieler musste Rücksicht genommen werden.

 

Was die Aufgebote anbetrifft, so muss ich leider sagen, dass diesen nur teilweise Folge geleistet wurde! Besonders das Platzstreuen und Abrechen des Platzes bereitete uns die grösste Mühe. Immer und immer wieder musste ich mich, ungerechterweise, auf die gleichen Zuverlässigen stützen, was aber in meinen Augen eine Unsportlichkeit gegenüber den andern Kameraden ist. Ich möchte deshalb an alle „schwarzen Schafe“ den dringenden Appell richten, ihren Verpflichtungen gegenüber dem Verein in Zukunft nachzukommen.

 

Dass auch die Spi-Ko nicht immer eine glückliche Hand hatte, sei nur nebenbei erwähnt.

Was den Spielbetrieb anbelangt, so muss erwähnt werden, dass wir seit der Saison 1945/46 die höchste Zahl an Spielen erreichten, nämlich deren 22, nämlich 14 Meisterschafts-, 6 Freundschafts- und 2 Aufstiegsspiele. Es war für uns eine anstrengende Saison!

 

Endlich, im dritten Anlauf, konnten wir im traditionellen Stil den Gruppenmeister bei einer Konkurrenz von acht Mannschaften erringen. Da auch hin und wieder mit Ersatzleuten gespielt wurde, darf uns dieser Titel, auch wenn die Gegner zum Teil schwach waren, mit grosser Freude erfüllen. Sicherlich hat die mit wenigen Ausnahmen gute Kameradschaft die Grundlage zu diesem schönen Erfolg gebildet. Einsatz um einen Fehler des Kameraden auszubügeln, Einordnung von elf Spielern unter das Gesamtziel der Mannschaft sind ja die Werte des Fussballspiels. Dass es in der Hitze des Gefechtes Meinungsverschiedenheiten

geben kann, ist klar und kaum zu vermieden. Beim gemütlichen „Hock“ nach dem Spiel können solche Unstimmigkeiten aus der Welt geschafft werden.

 

Bei unsern ersten beiden Spielen hatten wir mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Leider hatten wir im vierten Spiel gegen unseren alten Rivalen (Stein 2) nicht mehr diesen Schwung vom Vorsonntag, so dass wir uns mit einem 5:3-Sieg begnügen mussten. Zu allem Ueberflusse mussten wir uns gegen Amicitia b, in einem Heimspiel am Sonntagmorgen, geschlagen geben, obwohl wir in der Pause mit 2:1 geführt hatten. Nachdem wir wieder einmal einen 3:4-Rückstand aufgeholt hatten, wurde „Beck“ mit einer Steilvorlage überrascht, zögerte wie gewohnt, und schon zappelte das Leder zum fünften Mal im Netz der Ramser.

 

Gegen Flurlingen 2 konnten wir dann endlich unser Torverhältnis mit einem 8:0-Sieg stark verbessern. Doch wir hatten anfänglich hart zu kämpfen. Torhüter Neidhart überraschte aber mit einer Glanzleistung und liess damit sein vorsonntägliches „Debakel“ vergessen. Die nächsten drei Spiele wurden wie üblich gewonnen, so dass wir im 10.Saisonspiel gegen Amicitia b „Rache“ nehmen konnten. Die neu gebildete Mannschaft war in den Hinterreihen verstärkt worden. Dass sich die Neuhauser an diesem Bollwerk zu Tode rannten, haben wir nicht zuletzt unserm ewig jungen „Küfer“ zu verdanken. Mit einem 2:0-Sieg kehrten wir befriedigt nach Hause.

 

Die ersten fünf Frühjahrsspiele, darunter auch zwei Freundschaftstreffen, konnten wir wieder alle siegreich gestalten. Doch bereiteten uns die beiden Punktspiele gegen SVS 3 und Flurlingen 2 etwas Mühe. Gegen SVS mussten wir zuerst einen 1:2-Rückstand aufholen. Bei Flurlingen liess unser Johann, der sich einmal als Stürmer einen Namen verschaffen wollte, zwei Kapitalchancen aus, bis endlich unser Goalgetter Schweri 20 Minuten vor Schluss den Widerstand brechen konnte und zum 1:0 einschoss. Dass sich der Schreibende mit einer 16-Meter-Bombe in die Torschützenliste einreihte, war ganz selbstverständlich.

 

Die restlichen zwei Meisterschaftsspiele wurden dann jedenfalls mit Siegen abgeschlossen, somit hatten wir sämtliche Spiele ohne Punktverlust überstanden. Die beiden Aufstiegsspiele gingen leider für uns verloren. Im ersten Spiel gegen Amicitia a gingen wir zuerst 1:0 in Führung. Trotzdem die Neuhauser alles in allem die stärkere Mannschaft war, mussten wir innert 10 Minuten zwei unglückliche Tore entgegennehmen und liessen uns damit eine Viertelstunde vor Schluss den Sieg entreissen.

Das 2.Aufstiegsspiel gegen Weisslingen am ersten Junisonntag war durch eine Fehlaufstellung in der Hintermannschaft schon halb verloren, zudem hatte unser Torhüter einen rabenschwarzen Tag erwischt, denn gleich drei Tore gingen auf sein Konto. Ich meinerseits hatte das vierte Tor auf dem Gewissen. Zu allem Ueberdruss annullierte uns der Schiedsrichter beim Stande von 1:2 für die Zürcher ein reguläres Tor im entscheidenden Moment des Spiels. Schliesslich musste die ganz aus den Fugen geratene Ramser Elf kurz nach der Halbzeit mit 10 Mann weiterspielen, da unser Torhüter (Brütsch) wieder einmal die Nerven

verlor und ausgeschlossen wurde.

 

Einmalig in der 28-jährigen Geschichte des FCR waren die beiden internationalen Freundschaftstreffen gegen das Pfälzische Ramsen. Auf Einladung des FC Ramsen (Schweiz) besuchten die Pfälzer Freunde an Ostern die Schweiz und damit auch unser Dorf. Leider wurde die Organisation durch die plötzliche Erkrankung unseres lieben Franz (Schmon) etwas beeinträchtigt. Der Höhepunkt dieses Treffens bildete das Spiel Ramsen SH – Ramsen (Pfalz), das durch die Einweihung der neuen Leibchen noch eine besondere Note erhielt. In einem schnellen, rassigen Kampf konnten die Gäste mit viel Glück eine 1:0-Sieg feiern. Der

einzige Treffer wurde durch Elfmeter erzielt.

 

Zu Pfingsten konnten wir eine dreitägige Reise in die Pfalz unternehmen und somit das Rückspiel bestreiten. Festzuhalten sind noch das prächtige Wetter und die Organisation, die in allen Teilen vorzüglich klappte und an dieser Stelle nochmals herzlich verdankt werden soll. Dass wir wieder aus Höflichkeitsgründen den Sieg den Gastgebern überliessen, dürfte jedem, der die Reise mitmachte, klar sein. Die Augen aller Reiseteilnehmer leuchten heute noch auf (bzw. werden noch feucht), wenn beim gemütlichen Hock alte Reiseerinnerungen ausgetauscht werden.

 

Zum Schluss möchte ich allen meinen Kameraden, sowie den beiden Spi-Ko-Kollegen für ihre geschätzte Mitarbeit danken. Einen besonderen Dank möchte ich aber unserm Präsidenten aussprechen. Es dürfte jedem von uns klar sein, dass der FC unter seiner Führung in dieser Saison einen neuen Aufschwung erhalten hat. Dass er viele Stunden für den Verein geopfert hat, darf nicht als selbstverständlich angenommen werden, da sich nicht jeder Präsident für einen Verein so hergegeben hätte, wie unser Franz es tat. Hoffen wir, alle, dass wir ihn noch recht lange an der Spitze unseres FC behalten dürfen, wenn es ihm seine Gesundheit erlaubt. Ich wünsche ihm und seiner Familie im Namen aller recht gute Gesundheit und viel Erfolg.

 

Im Namen der Spielkommission des FC Ramsen

Hans Brütsch"

 
     

 

 

Sponsoren

FC Ramsen

Links

Unser Leitsatz

Image