Der FC Ramsen bleibt 3. klassig
Mit dem vierten Sieg in Folge bestätigt der FC Ramsen 1 nicht nur seine bemerkenswerte Verfassung (beste Rückrundenmannschaft zusammen mit dem Tabellenführer aus Beringen), sondern sichert sich bereits drei Runden vor Saisonschluss den verdienten 3.Liga-Klassenerhalt.
Trainer Joel Reber wollte am zweitletzten Heimspiel den Deckel drauf machen und auf Sieg spielen. Dies war von Anfang an spürbar und auch in seinem Matchplan integriert. Trotz wichtiger und herausfordernder Aufgabe war die Stimmung bei den Spielern vor dem Spiel fast schon entspannt und dennoch fokussiert. Es waren für einmal nicht die Ramser, die gewinnen mussten, sondern die schwarzweissen Munotstädter. Um im Kampf gegen den Strich die Oberhand zu behalten, waren Punkte für die Spielvi-Reserven Pflicht.
Pünktlich pfiff der Referee um 10.00 Uhr die Partie an. Das Terrain war - trotz gefühltem Dauerregen während den Tagen zuvor - gut bespielbar. Man war gewillt, das Zepter gleich von Beginn an in die Hand zu nehmen und so jede Hoffnung der Gäste im Keim ersticken zu lassen. Mit hohem Pressing zwang man den Gegner früh zu Fehlpässen und nervösen Ballverlusten. Trotz einem Pfostenschuss von Lettner und einem Lattentreffer von Elias Jäggi belohnten die Hausherren ihre gute Anfangsphase nicht. Auch wenn die Gäste je länger, je besser ins Spiel hineinfanden, blieb es in der Ramser Hälfte ziemlich ruhig. Folgerichtig gingen beide Mannschaften nach 45 Minuten ohne Torerlebnis in die Pause.
Um nach Vorne spielerisch mehr Akzente setzen zu können, kam zur zweiten Halbzeit Routinier Thomas Gnädinger für Bohle ins Zentrum. Rebers Plan stockte jedoch zu Beginn. Als ob jemand einen Zaubertrank in den Gästetee schüttete, spielten sie aufmüpfiger und mutiger nach vorne, als in der ersten Halbzeit. Die Ramser liessen sich immer mehr in das eigene Drittel hineindrücken und schafften es nicht mehr, die Gefahr von Schneiders Kasten fernzuhalten. So kam es nach 55 Minuten, wie es kommen musste: Nachdem die Ramser Hintermannschaft die Pille nicht effizient genug klären konnte, viel das Spielgerät vor Spielvis Nummer 11, welcher die Ramser schockte und zum 0:1 einschob. Die nächsten zehn Minuten waren die Ramser in Schockstarre verfallen und liessen gefährlich viel zu. Lebensversicherung Sascha Schneider hielt die Ramser aber im Spiel drin, nachdem ein Spielvianer im 1 gegen 1 am Goalie scheiterte. Dies war gleichzeitig der Weckruf für die letzten 20 Minuten. Die Heimmannschafft schaffte es, sich vom Schock zu erholen und wieder mutiger nach vorne zu spielen. In der 71. Minute erlöste Vizecaptain Hug die Ramser mit einem 30-Meter-Strich unter die Latte. Mit dem Anschlusstreffer entfachte Hug in den Spielern nochmals neues Feuer. Der Sieg und das rettende Ufer waren wieder so nah. Reber warf mit den Einwechslungen nochmals alles nach Vorne. In Bayer Leverkusen-Manier und wie zuletzt gegen Phönix Seen schaffte man in der Nachspielzeit den Luckypunch. Nach einem langen Ball von Schneider, welcher von Lettner via Kopf verlängert bei Thums ankam, schob dieser zum 2:1 Siegestreffer ein. Dies war eine der letzten Szenen der fairen und anschaulichen 3. Ligapartie, welche sicherlich auch auf die andere Seite hätte Kippen können. Dennoch waren es wieder die Ramser Tugenden, die den Sieg einholten. Trotz Rückstand verlor man nie die Geduld und vertraute auf die eigenen Stärken.
Fazit:
Erneut konnte die Festung auf dem Härdli nicht eingenommen werden. Durch eine phänomenale Rückrunde, einer tollen Mannschaftsleistung inklusive dem neuen Trainerduo Reber-Gnädinger und mit viel Herz und Schweiss, schafft der FC Ramsen den verdienten Ligaerhalt. Nun darf der FCR sogar noch davon träumen, die beste Mannschaft der Rückrunde zu werden.
FC Ramsen 1 - SV Schaffhausen 2 2:1 (0:0)
55.min 0:1
71.min 1:1 Christian Hug
93.min 2:1 Thomas Gnädinger